Sie sind hier: Startseite >Geschichten aus der Umgebung> Das Geldloch

Das Geldloch

Abseits der Höhenstraße Lichtenstein-Lößnitz, in der Nähe der Ausflugsgaststätte "Promnitzer", liegt der ausgedehnte Neuschönburger Wald. Linker Hand befindet sich eine Schlucht, im Volksmund als das "Geldloch" bekannt. In früheren Zeiten sah dort manch einer des Nachts bei Vollmond ein blaues Licht. Viele gingen darauf zu und gerieten immer tiefer in den Wald. Nur unter großen Schwierigkeiten fanden sie später den Weg wieder heraus.

Einst hatte ein Musikant zum Tanz aufgespielt, kam aus dem nahe gelegenen Oelsnitz dort vorbei und auf seinem Weg erblickte er ebenso dieses merkwürdige Licht. Er ging darauf zu und blieb immer dicht dahinter. Das Licht wurde auf einmal immer größer und stand vor dem Musikus ein graues Männlein. Es sprach: "Schreibe deinen Namen an diese Fichte, dann gehört dir der Schatz". Doch der Mann weigerte sich aus Angst. Da schlug es am Lichtensteiner Kirchturm ein Uhr und die Erscheinung war verschwunden. Lange irrte der Musiker noch im Wald umher. Aber als der Morgen graute, fand er sich wieder zurecht.

Im Mittelalter hielt sich in diesen Wäldern oft fahrendes Volk auf. Schätze wurden vergraben, vor allem auch in Kriegszeiten. Daher auch der Name "Geldloch".

(Aus dem Lokalanzeiger Sachsenring Blick, September 1992)